Christine Manami Münster-Domkeliest Briefe der siebzehnjährigen Louise Jacobson aus dem Gefängnis Fresnes und dem jüdischen Sammellager Drancy an ihre Familie aus den Jahren 1942 und 1943, begleitet von Thorsten Gand am Piano im Theater im Viertel Saarbrücken.
Weil sie keinen Judenstern trägt, muss Louise Jacobsen zunächst für sechs Wochen ins Gefängnis Fresnes und anschließend für vier Monate ins Sammellager Drancy für französische Juden, in dem Transporte in die Todeslager zusammengestellt werden, bis sie am 13. Februar 1943 wird nach Auschwitz deportiert und dort gleich nach ihrer Ankunft in die Gaskammer geschickt wird.
Ihre Briefe an die Schwester, den Vater und die Schulfreundinnen, die gerade ihr Abitur machen, sind zunächst zuversichtlich, bald aber voller Ahnungen. Dennoch versucht sie, die Familie aufzurichten und zu trösten. Sehnsüchtig fragt sie nach den Neuigkeiten aus der Schule und schildert minutiös den Tagesablauf im Lager. In ihrem letzten Brief hieß es: “Ich habe traurige Nachrichten, lieber Papa, nach meiner Tante bin ich an der Reihe fortzugehen. Aber das macht nichts, ich bin sehr zuversichtlich …” Diese Briefe sind erschütternde Zeugnisse einer Liebe zu ihren Mitmenschen und einer Reife, die man einer Siebzehnjährigen nicht zutrauen würde und die wohl aus dem unmenschlichen Schicksal erwachsen.
Mehr Informationen unter https://dastiv.de/2023-11-15_ihr-lieben-allzuweit-entfernten/
Mittwoch 15. November 11:30 Uhr
Mittwoch 15. November 16:00 Uhr
Donnerstag 16. November 11:30 Uhr
EINTRITT FREI – Reservierung erforderlich unter https://dastiv.de/karten-ihr-lieben/